Innovativ in angespannten Zeiten

Flexible Unternehmensfinanzierung durch alternative Modelle wie Sale & Lease Back und Warenlagerfinanzierung
Carl-Jan v. der Goltz Geschäftsführender Gesellschafter
Maturus Finance Beitrag

Was würde eine Krise wie Ende der 2000er Jahre heute für den Mittelstand und seine Finanzierung bedeuten? Dieser Frage sind der FINANCE Think Tank Corporate & Banking, Taylor Wessing, Struktur Management Partner und eine Reihe anderer Vordenker nachgegangen – im Whitepaper „Finanzierung im Abschwung – eine Analyse der kommenden Krise“. Die Prognose der Experten: Der klassische Kreditmarkt stehe Unternehmern im Krisenfall praktisch nicht mehr zur Verfügung. Schon heute haben Mittelständler ohne Top-Bonität vermehrt Schwierigkeiten, an Kredite zu kommen. Denn die Bankhäuser müssen aufgrund verschärfter Regularien mehr Eigenkapital für ihre Risikopositionen vorhalten. Außerdem haben sie eine strikte Obergrenze bei der langfristigen Verschuldungsquote zu beachten.

 

Investitionen zunehmend erschwert

 

Gerade jetzt müssen viele mittelständische Unternehmen investieren, denn ein branchenweiter Strukturwandel ist im Gang. Digitalisierung, Individualisierung oder Energie- und Mobilitätswende sind nur einige der aktuellen Herausforderungen. Umfassende Anpassungen bei Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen, betrieblichen Abläufen sowie Unternehmensstruktur sind notwendig. Geschieht dies nicht, können Firmen in Schieflage geraten – bis hin zur Insolvenz. Doch woher sollen die Mittel für drängende Investitionen kommen, wenn der klassische Kreditweg aus Bonitätsgründen versperrt ist? Die Antwort liegt im veränderten Finanzierungsmarkt. Er bietet heute eine ganze Reihe an alternativen Ansätzen für die jeweilige Unternehmenssituation.

 

Wie z.B. Asset Based Finance in Form eines Sale & Lease Backs des mobilen Anlagevermögens bzw. einer Warenlagerfinanzierung

 

Glücklicherweise sind mittelständische Unternehmen heute nicht mehr rein auf das Engagement der Banken angewiesen. Der Markt ist wesentlich dynamischer geworden und es gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Kennen Unternehmer ihren künftigen Kapitalbedarf und die Spezifika des Betriebes, können sie die Bereitstellung von Liquidität heute strategisch angehen. Dazu sollten sie einen individuellen Finanzierungsmix entwickeln, der in den unterschiedlichen Unternehmensstadien für ausreichend Liquidität und unternehmerische Handlungsfähigkeit sorgt. In den letzten Jahrzehnten haben sich in Sachen Finanzierung zahlreiche alternative Lösungen herausgebildet, zum Beispiel: Factoring, Beteiligungen, Einkaufs- oder Lagerfinanzierungen und verschiedene Leasing-Modelle. Zu diesen alternativen Finanzierungsmodellen gehört auch Sale & Lease Back (kurz: SLB) ergänzt durch Warenlagerfinanzierung. Der objektbasierte Ansatz richtet sich vor allem an produzierende Mittelständler.

 

Also an Branchen wie den Maschinenbau, die Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung, den Hoch- und Tiefbau, die Nahrungsmittel-, Getränke-, Textil- und Druckindustrie sowie an Speditions- und Logistikunternehmen. Diese und noch einige andere Industriezweige haben Eines gemeinsam: Sie verfügen in der Regel über einen großen gebrauchten Maschinen-, Anlagen- oder Fuhrpark, der im Unternehmen häufig enormes Kapital bindet. Über SLB der Maschinen bzw. die Finanzierung des Warenlagers wird genau hier der Hebel angesetzt – die Finanzierungsmodelle helfen im Rahmen einer reinen Innenfinanzierung, dieses Kapital zu heben und in frische Liquidität zu wandeln.

 

Wie funktioniert der Ansatz?

 

Das Prinzip von Sale & Lease Back ist schnell erklärt: Ein Unternehmer verkauft seinen Maschinenpark an einen Finanzierer, least ihn sofort im Anschluss zurück und bekommt den Kaufpreis zur freien Verfügung. Die Finanzierung des Warenlagers wird im Rahmen eines kurzfristigen Darlehens ermöglicht. Der Unternehmer kann in jedem Fall die liquiden Mittel ganz im Sinne seiner Entwicklungsstrategie einsetzen – in neue Technologien investieren, interne Prozesse optimieren, den Betrieb modernisieren.

 


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