Ohne Digitalisierung keine Energiewende

Techem, ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude, sorgt heute schon für genau diese Digitalisierung der Energiewende in Gebäuden.
Matthias Hartmann, CEO Techem
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Herr Hartmann, alle Welt spricht davon, dass die Energiewende ohne eine entsprechende Digitalisierung nicht machbar ist – können Sie das genauer erläutern?

Das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 wird nicht ohne umfassende Maßnahmen auf den Gebieten ganzheitlicher Gebäudesanierung, regenerativer und energieeffizienter Wärmeerzeugung sowie verminderter Wärmenutzung zu erreichen sein. Das wird wiederum nur mit einer schnellen Digitalisierung und dem Blick auf den Bereich Wärme gelingen – denn dieser gehört zu den größten Energieverbrauchern. Mit Digitalisierung kann der Energieverbrauch verringert, die Effizienz gesteigert und die regenerative Energieerzeugung sektorübergreifend vernetzt und intelligent gesteuert werden. Ziel ist und bleibt ein energieeffizientes, gesundes und lebenswertes Wohnen in den Städten.

 

An welchen Lösungen arbeitet Techem, um dem Klimawandel zu begegnen? Wie können Energieeffizienz verbessert und der CO2-Ausstoß von Gebäuden verringert werden?

Klimaneutrale und bezahlbare Wohnungen und Gewerbeflächen sind möglich, wenn Digitalisierung dazu führt, dass deren effizienter Betrieb hochautomatisiert organisiert ist. Zusätzlich müssen sich die Nutzer der energetischen Auswirkungen ihres Verhaltens bewusst sein, Energieströme optimal gesteuert und regenerative Energieerzeugung intelligent aufeinander abgestimmt werden. Denn nur mit einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs und der weitestgehend regenerativen Erzeugung des verbleibenden Energiebedarfs wird es möglich sein, die jährliche CO2-Bilanz einer Wohnung von aktuell rund 3,5 Tonnen auf etwa 350 Kilogramm zu senken.

 

Können Sie das etwas konkretisieren?

Wir setzen zum Beispiel schon heute Standards mit unserer digitalen Lösung Techem Smart Monitoring, einem intelligenten System zur Heizungsdatenanalyse und -optimierung. Techem ist in dem Zusammenhang auch Partner im Rahmen des Forschungsprojekts „BaltBest“. Hier wurde mit Unterstützung des BMWis der Einfluss der Betriebsführung auf die Effizienz von Heizungsanlagen in der Praxis erprobt und untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass perspektivisch mehr als 20 Prozent Einsparung an Endenergie durch die optimale Einstellung, Vernetzung und digital gestütztes Monitoring in Kombination mit regenerativer Erzeugung möglich sind. Gleichzeitig beschäftigen wir uns neben Heizungsmonitoring und Messdienstleistungen auch mit dem Ausbau von Elektromobilität, Photovol-
taik und Kraft-Wärme-Kopplung.

 

Welche weiteren Signale braucht es dafür Ihrer Meinung nach aus der Politik?

Es sind bereits wichtige politische Schritte zu einem klimaneutralen Gebäudebestand gemacht worden. Denken wir nur an die Einführung der CO2-Bepreisung. Zu welchen Anteilen dafür die Umlage nun letztendlich auf die Vermieter erfolgt, liegt in den Händen des Gesetzgebers. Ebenso sollte in diesem Zusammenhang auch die Novellierung der Heizkostenverordnung auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus müssen  geringinvestive Maßnahmen und intelligente Lösungen wie beispielsweise der Smart Readiness Indicator oder Monitoring und Steuerung von Heizungssystemen verstärkt genutzt werden. Auch sprechen wir uns für eine Gleichbehandlung von professionellen Dienstleistern im Bereich der Energieerzeugung gegenüber Eigenerzeugungs- und Verbrauchslösungen aus. Gebäude und Quartiere der Zukunft müssen ein klimaschonender, vernetzter sowie gesunder Lebens- und Arbeitsraum sein.

 

www.techem.de

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