»Die Digitalisierung birgt riesige Potenziale.«
Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens geht es voran: In den letzten Monaten wurde politisch mehr auf den Weg gebracht als in den 20 Jahren zuvor. Seit kurzem verschreiben Ärzte Gesundheits-Apps auf Kassenkosten, Video-Sprechstunden werden in der Pandemie häufiger genutzt und die elektronische Patientenakte ist auch in Deutschland gestartet. Eine ganze Reihe neuer Digitalisierungsgesetze im Gesundheitsbereich beenden das analoge Zeitalter der Medizin und starten das digitale Zeitalter. Damit beginnt eine neue Gesundheitsvorsorge und präventive Individualmedizin, bei der jeder Patient Dank Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data die beste medizinische und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Versorgung erhält, die es je gab.
Doch so verheißungsvoll die Zukunft ist, so schonungslos wurden und werden jetzt in der Corona-Pandemie unsere digitalen Defizite im Gesundheitssystem offengelegt: In vielen Gesundheitsämtern sehen wir zu wenig Vernetzung und digitale Meldewege bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, die Vereinbarung von Impfter-minen ist oft holprig gestartet. Dabei ließe sich das Corona-Virus digital deutlich leichter bekämpfen, zum Beispiel mit Datenplattformen, einer bundesweit einheitlichen digitalen Organisation von Impfterminen und einer Corona-Warn-App, deren Möglichkeiten besser ausgeschöpft werden. Die Digitalisierung birgt für die Medizin riesige Potenziale: Jetzt gilt es, die im letzten Jahr eingetretenen Pfade zu verlassen und die Pandemie nicht nur mit traditionellen sondern vor allem auch mit sämtlichen digitalen Mitteln entschieden zu bekämpfen.